Der oekom podcast - Die guten Seiten der Zukunft

Der oekom podcast - Die guten Seiten der Zukunft

"Das System ist am Ende - das Leben geht weiter" [Essay von Meinhard Miegel]

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Wachstum = Wohlstand. So lautet die Gleichung, die bislang das Credo unserer Gesellschaft bildete und auch lange Zeit aufzugehen schien. Doch die Krisen unserer Zeit, allen voran die sich zuspitzende Klimakrise, machen deutlich, dass materielles Wachstum schon seit Langem unseren Wohlstand nicht mehrt, sondern verzehrt; dass Wachstum und Zerstörung zwei Seiten der gleichen Fortschrittsmedaille sind. Doch dieses offenkundig nicht zukunftsfähige System ist menschengemacht – und damit veränderbar. So eröffnen sich Chancen, um Gier und Wachstumswahn zu überwinden, Neues zu wagen. Klug, prägnant und nachdenkenswert fordert der bekannte Sozialwissenschaftler Meinhard Miegel nicht weniger als eine Erneuerung unserer Kultur – damit das Leben (gut) weitergehen kann.

"Den Engeln gleich: Anmerkungen zur Metaphysik der Medien in Zeiten von Corona" [Essay von Manuel Schneider]

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Corona ohne Internet – nicht vorstellbar, der Bildschirm ist fast das einzig noch verbliebene Fenster zur Welt. Dabei befällt uns eine gewisse Schwerelosigkeit. Wie von Geisterhand und quasi körperlos überwinden wird mit ein paar Mausklicks die Barrieren von Raum, Zeit und Materie. In der vormodernen Zeit haben die Menschen derlei Reisen nur ganz bestimmten Wesen zugetraut: den Engeln. Die neue Folge des oekom podcasts verfolgt diese historischen Spur und kommt zu überraschenden Parallelen zwischen der modernen Mediengesellschaft und den Vorstellungen des Mittelalters. Stehen sich Technologie und Theologie näher als gemeinhin vermutet? Und ist unsere ganze mediale „Engelhaftigkeit“ für den Natur- und Umweltschutz eher zu- oder abträglich?

"Die Kunst der Reparatur" [Essay von Wolfgang Schmidbauer]

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Schnelles Wegwerfen hat Konjunktur – mit fatalen Folgen. Unser Konsummodell setzt nicht nur der Umwelt zu, sondern auch uns selbst. Wir verlieren zunehmend die Fähigkeit, stabile Bindungen aufzubauen – zu den Dingen, mit denen wir uns umgeben, ebenso wie zu den Menschen, mit denen wir leben. Für den Psychologen und Bestsellerautor Wolfgang Schmidbauer ist klar: Wir müssen das Erhalten und Reparieren (wieder) erlernen und wertschätzen. Sie ersparen uns nicht nur sinnlose Neukäufe, sondern strahlen zugleich positiv in unsere emotionalen Beziehungen aus – zu den Dingen, aber auch zu anderen und uns selbst. Diesen Zusammenhängen ist er in seinem neusten Buch über Die Kunst der Reparatur nachgegangen.

"Schöpfung ohne Krone. Warum wir uns zurückziehen müssen, um die Artenvielfalt zu bewahren“ [Essay von Eileen Crist]

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Der Erde stehen harte Zeiten bevor. Durch Eingriffe des Menschen in die Natur sind rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht – von den zahllosen Pflanzen und Tieren, die von diesem Planeten bereits verschwunden sind, ganz zu schweigen. Die amerikanische Soziologin Eileen Crist analysiert in ihrem Buch »Schöpfung ohne Krone«, wie es so weit kommen konnte, und folgert: Um die ökologischen Krisen zu lösen, hilft nur der Rückzug der Spezies Mensch: »Nicht die Natur gehört ins Reservat, sondern der Mensch. Er muss realisieren, dass er nur ein Teil einer erhaltenswerten Fülle von Lebensformen ist«. Wie sähe eine neue Zivilisation aus, die ihrer natürlichen Mitwelt wieder den nötigen Platz einräumt, damit sie sich weiter entfalten kann?

„Ist Nachhaltigkeit utopisch? Der neue Bericht an den Club of Rome“ [Vortrag von Christian Berg]

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Energiewende, Elektroautos, CO2-Steuer – seit Jahren entwickeln Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft immer neue Maßnahmen, um die sozial-ökologischen Krisen einzudämmen. Und doch ist keine Besserung in Sicht – im Gegenteil: In vielen Bereichen verschlimmert sich die Lage sogar noch. Warum bekommen wir die Wende nicht hin? In dem jüngsten Bericht an den Club of Rome zeigt der Physiker und Philosoph Prof. Dr. Christian Berg auf, wie wir die vielfältigen Barrieren auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit überwinden und zukunftsfähig handeln können.

Time is honey (Folge 2/4): Muße, Müßiggang und Nichtstun [Essay von Karlheinz A. Geißler]

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»Bin im Stress«, »Hab keine Zeit« – diese Klagen und Lamentieren schallt einem überall als Echo kollektiver Überlastung entgegen. Die Mehrheit in unserer Gesellschaft leidet unter dem bedrängenden Gefühl, all den Dingen, die es zu erledigen gilt, ständig hinterherzuhecheln. Und dennoch: Zeitnot ist in unserer Gesellschaft auch zu einem Statussymbol geworden. Für Erfolgreiche und die, die es werden wollen. Ich hetze, also bin ich – und zwar nützlich, lautet unsere Form der Selbstvergewisserung. Verlorengegangen sind dabei unsere Fähigkeiten zu Muße, Müßiggang und Erfahrungen des Glücks beim Nichtstun. Der Essay über die Muße als „Kulturtechnik“ mit langer Tradition stammt von dem bekannten Zeitforscher Prof. Dr. Karlheinz A. Geißler. Sprecher ist Werner Härtl.

„Plastian, der kleine Fisch“ [Kinder Spezial Folge II]

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Lillian und Moritz auf eine abenteuerliche Reise an einen geheimnisvollen Ort, von dem ihnen ihre Uroma erzählt hat. Sie bauen sich ein Boot und machen sich auf den Weg über das Meer. Doch ihr selbstgebauter Motor spuckt viele Plastikfuzerln aus. Plastian, der kleine Fisch, entdeckt die bunte Plastikspur und schluckt eine ganze Menge von diesen Stückchen. Es dauert nicht sehr lange, da bekommt der kleine Fisch starkes Bauchweh. Da haben Lilian und Moritz einen rettenden Einfall ...

Eine Geschichte von Nicole Intemann über die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastik – und was man dagegen tun könnte.

Für Kinder ab 5 Jahren. Gelesen von Isa Schurian-Radloff.

"All you need is less (Folge 2/2): Eine Kultur des Genug aus buddhistischer Sicht" [Essay von Manfred Folkers]

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Wer kennt das nicht? Eine Überzahl von Dingen verstopft den Alltag, zerstreut die Aufmerksamkeit, schwächt die Kraft, in der eigenen Lebensführung eine klare Linie zu finden. „Weniger ist mehr“ lautet die Losung eines aufgeklärten Konsumismus – „Weniger ist schwer“ lautet meist das ernüchternde Echo im Alltag. Denn das Karussell der Wünsche und Verheißungen dreht sich unablässig weiter. In einer auf Wachstum programmierten und der Steigerungslogik des „Immer mehr!“ verfallenen Gesellschaft bedeutet Stillstand eher Tod als Befreiung. Wäre die Corona-Zeit nicht eine gute Gelegenheit, über den Ausstieg aus dem Hamsterrad des „Immer-schneller-und-immer-Mehr“ nachzudenken? Anregungen und Ermutigungen dazu finden sich in der buddhistischen Tradition, wie Manfred Folkers, selber praktizierender Buddhist und Dharma-Lehrer in der Tradition Thich Nhat Hanh, in seinem Essay aufzeigt.

"Überall ist Garten: Zufluchtsort zwischen Lebenskunst und Überleben" [Essay von Eva Rosenkranz]

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Gärtnern ist in – sei es aus Lust am eigenen Tun, sei es als kleine Flucht aus einer Welt voller Zeitnot und Lärm. In ihrem Buch Überall ist Garten führt die Literaturwissenschaftlerin und passionierte Gärtnerin Eva Rosenkranz durch das Gartenjahr. Und stellt dabei immer wieder Tugenden und Haltungen in den Mittelpunkt, die im Garten ihren Nährboden finden – von Gelassenheit und Empathie bis zu Widerstandskraft und beherztem Tun. Ein leidenschaftliches und feinsinnig geschriebenes Plädoyer für das Gärtnern: als Schule des Lebens und Schule fürs Leben.

"Time is honey (Folge 1/4): Langeweile" [Essay von Karlheinz A. Geißler]

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Bereits lange vor dem Corona-Virus hat ein anderen Virus unsere Gesellschaft befallen: der Virus der Beschleunigung. Auch er macht uns krank – zeitkrank: nervös, genervt, zappelig. Alles, was dauert, dauert uns grundsätzlich zu lang. Die Dinge können nicht schnell genug sein. Zeit ist in unserer Gesellschaft zu einem Synonym für Knappheit geworden und wird entsprechend bewirtschaftet. Denn Zeit ist Geld, time is money – was sonst!? Doch pausenlose Beschleunigung ist nicht alles. Wir kennen auch andere Formen, Zeit zu erleben: die Langsamkeit, das Warten und Pausieren, den Stillstand, die Muße, die Wiederholung – und besonders aktuell in den stillgestellten Zeiten von Corona: die Langeweile. Mit einer eigenen Themenfolge innerhalb des oekom podcasts wollen wir diesen „diskriminierten“ und kaum wertgeschätzten Zeitformen unsere Aufmerksamkeit schenken. Ihnen gemeinsam ist: sie entziehen sich einer wirtschaftlichen Verwertung. Zeit wird nicht in Geld übersetzt (und umgekehrt). Hier gilt: „Time is honey“.

Der Essay über die „Langeweile“ stammt von dem bekannten Zeitforscher Prof. Dr. Karlheinz A. Geißler. Sprecher ist Werner Härtl.

Über diesen Podcast

Wie können wir mit neuem Denken und beherztem Tun die Krisen unserer Zeit bewältigen?

Der oekom podcast „Die guten Seiten der Zukunft“ gibt hierzu Denkanstöße. Mit Lesungen aus Büchern, Essays, Vorträgen und Gesprächen über Themen, die die Welt bewegen (sollten): Was tun gegen die Erhitzung unseres Planeten oder den Verlust an Biodiversität? Wie können wir unser eigenes Leben ökologischer und nachhaltiger gestalten – und dabei an Lebensqualität gewinnen?

Vordenker*innen des weltweiten Diskurses über Nachhaltigkeit kommen zu Wort: analysieren klug, klären auf, stimmen nachdenklich – und machen Mut: für eine Zukunft mit Zukunft.

Der oekom podcast „Die guten Seiten der Zukunft“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des oekom vereins im Rahmen des Projektes "münchner zukunftssalon" mit dem oekom verlag.

von und mit oekom verein & oekom verlag

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